Stefan Kumpfmüller wurde 1964 in München geboren. Für ihn zogen seine Eltern von München-Haidhausen nach Lohhof.1
Stefan mochte nicht in den Kindergarten gehen, musste dann aber in die Grundschule und schaffte es auf's Gymnasium, welches glücklicherweise in Garching war. In Garching geviel es ihm besser als in Lohhof.
Stefan Kumpfmüller ist ein Kind der 80er Jahre. Anfang der 80er entdeckte er in der Münchner Adalbert 14 Buchhandlung den Anarchismus für sich. Besonders Pjotr Alexejewitsch Kropotkin2 hatte es ihm angetan und sein Werk "Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt"3 4 ist bis heute Grundlage seines Menschenbildes.
Mit etwas Verspätung kam 1980 auch Punk nach Lohhof. Zwar hatte Thomas Gottschalk schon 1977 eine Sondersendung dazu gemacht, aber da wurde Stefan Kumpfmüller noch von seinem Bruder überzeugt, dass das keine Musik sei. So hörte er noch ein paar Jahre Sailor und die Wombles, bis 1980 mit Stiff Little Fingers "Nobody's Heroes" und The Clash's "London Calling" die ersten Punk-Alben sein Leben veränderten. Joe Strummer5 wurde zu einer großen Inspirationsquelle. Besonders beeindruckend empfand Stefan Kumpfmüller, dass Joe Strummer auf seinen Weg vom Hippie-Hausbesetzer, über das Punk-Idol, zum Solokünstler einen Kreis geschlossen hatte, so dass sich in seiner Kunst, sein Leben jederzeit widerspiegelte. Ausserdem waren schon die Clash, die Band, die erkannte, dass es mit Punk nicht nur darum ging, das verkrustete Rock-Establishment anzugreifen, sondern etwas neues zu erschaffen.
Über den Punk kam Stefan Kumpfmüller mit dem Dadaismus in Berührung. Wie im Punk, ging es beim Dadaismus beginnend auch vor allem und das niederreißen der etablierten Kunstformen, was ja immer auch schnell langweilig wird. Dies begründete seine Begeisterung für Kurt Schwitters6 . Was ihn an Schwitters begeisterte, ist der Ansatz Schwitters, dass Kunst aus der Wertung entsteht. Was für eine Befreigung! Er schrieb: "Was das verwendete Material vor seiner Verwendung im Kunstwerk bedeutet hat, ist gleichgültig, wenn es nur im Kunstwerk seine Bedeutung durch Wertung empfangen hat. ... Sie verlieren durch Wertung gegeneinander ihren individuellen Charakter, ihr Eigengift, werden entmaterialisiert und sind Material für das Bild."{FOOTNOTE()}Kurt Schwitters: Merz 1, Holland Dada (1923){FOOTNOTE()} "Es ist im Kunstwerk nur wichtig, daß sich alle Teile aufeinander beziehen, gegeneinander gewertet sind."{FOOTNOTE()}Kurt Schwitters: ebd.{FOOTNOTE()}
Stefan Kumpfmüller schrieb seine Facharbeit zu Schwitters und versuchte daran zu beweisen, dass Kurt Schwitters kein Dadaist war, sondern das Gegenteil, da er eine eigene Kunstform erschuf.{FOOTNOTE()}Stefan Kumpfmüller schmeisst gerne weg, die Arbeit gibt es nicht mehr{FOOTNOTE()}
Vom Ende seiner Schulzeit wurde Stefan vollkommen überrascht. Aber er hatte nun Abitur.
Nach der Schule wäre Stefan gerne auf die Kunstakademie gegangen, was aber ausser ihn niemanden wirklich interessierte. Alternativen, die diesen Traum mit einer soliden beruflichen Ausbildung verbänden, wurden als seinem Auszug aus der elterlichen Doppelhaushälfte hinderlich, von den Eltern abgelehnt. Also zog er aus und ging zurück nach München.
Hier machte er eine kaufmännische Ausbildung und machte seinen Aushilfsjob zum Hauptberuf. Aus dem Hauptberuf wurde eine Firmentbeteiligung. Die Vorhersage, dass eine Firmengründung zu einem Verlust der Freunde führe, bewahrheitete sich nicht, stattdessen heiratete er seine beste Freundin nach 15 jähriger Probe.
Nun war Stefan Nebenerwerbskünstler. Wobei hier von Erwerb gar keine Rede sein konnte.
Während seiner gesamten beruflichen Laufbahn war Stefan immer auch künstlerisch tätig. Er weigerte sich stets, diese Tätigkeit als Hobby zu bezeichnen.
Im Sommer 2013 besuchte er im Münchner Haus der Kunst die Austtellung "Mel Bochner: Wenn sich die Farbe ändert"7 . Hier wurde die erste Ausstellung von Konzeptkunst "Working Drawings and Other Visible Things on Paper Not Necessarily Meant to Be Viewed as Art"8 von 1966 in New York nachgestellt. Stefan war glücklich und verstand erstmals, was sein Gehirn immer erdachte: Konzeptkunst.
Nun begann Stefan Kumpfmüller wieder absichtlicher Kunst zu machen.
Er wird dran bleiben.
Sein Traum:
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