(11/24)
Siebenundzwanzig Sinne ist eine Hommage an Kurt Schwitters, dessen Werk mich seit meiner Jugend begleitet und inspiriert. Es wurden hierfür die Buchstaben seines Gedichts "An Anna Blume" mit den jeweils gleichen Buchstaben durch miteinander verbunden. Es entstehen so 27 Einzelwerke, denn wie lautet doch der erste Satz: "O Du, Geliebte meiner siebenundzwanzig Sinne, ich liebe dir!".
Kurt Schwitters Ansatz für seine MERZ-Kunst ist das Werten von Dingen: "Was das verwendete Material vor seiner Verwendung im Kunstwerk bedeutet hat, ist gleichgültig, wenn es nur im Kunstwerk seine Bedeutung durch Wertung empfangen hat. ... Sie verlieren durch Wertung gegeneinander ihren individuellen Charakter, ihr Eigengift, werden entmaterialisiert und sind Material für das Bild."1 . Schwitters ging es um die Wertung von Dingen. Durch die Verwendung beliebiger Materialien in seinen Kollagen (Bildern, Gedichten, Skulpturen, Bauten) gibt er diesen durch Wertung einen neuen Wert. Im Endeffekt, sind folgen alle meine Regelwerke dieser Idee. Durch Anwendung von Regeln auf bestehendes Material (Bücher, Texte, Fotografien) entstehen neue Werke, in denen das verwendete Material zwar sichtbar und vorhanden ist, aber eben in einer neuen Wertung und Ästhetik, frei vom ursprünglichen Zweck und Sein. Damit folgt auch Siebenundzwanzig Sinne der Idee des Merz.
(08/24)
Das Werk ist für die Realisation als eine Sammelmappe, bestehend aus den 27 Einzelwerken, einem nummerierten, signierten Echtheitszertifikat, dem gedruckten Konzept, in einer gestalteten Kiste, in einer Auflage von 50 Stück konzipiert.
Für das Gesamtwerk wurden die 998 Buchstaben und Ziffern des Gedichts durch insgesamt 33853 Linien verbunden.
Für jeden im Gedicht vorkommenden Buchstaben wird ein Werk geschaffen. Somit ergeben sich die 27 Werke: Aa, Bb, c, Dd, e, Ff, Gg, Hh, i, Kk, Ll, Mm, n, Oo, Pp, Rr, Ss, Tt, u, Vv, Ww, z, ä, ö, ü, ß, 123
Jedes Einzelwerk wird auf einem Blatt in den Maßen 17 x 11 cm realisiert. Die Maße des zugrundeliegenden jpgs des Originalplakats sind 13 x 8,95 cm.
Der rote Rahmen des Bildes wird auf die Außenmaße reduziert und im gemessenen Rot des Plakat-jpgs dargestellt: #D6423E.
Die Trennungslinie im Plakat zwischen Gedicht und Werbung wird in Schwarz dargestellt: #000000
Ausgewertet wird nur der Text des Gedichts. Der Werbetext für den Gedichtbands ist nicht Bestandteil des Werks.
Für die Verbindung aller Buchstaben miteinander ist es notwendig den Mittelpunkt des Buchstabens zu ermitteln. Dies geschieht dadurch, dass man um den auszuwertenden Buchstaben einen rechteckigen Rahmen legt, dessen Ecken jeweils mit einer diagonalen Linie verbunden werden. Der Schnittpunkt der Diagonalen Linien wird als Mittelpunkt definiert.
Für den ausgewählten Buchstaben wird jeweils ein Rechteck für den Kleinbuchstaben und (soweit vorhanden) ein Rechteck für den Großbuchstaben erstellt und um die Buchstaben angeordnet. Da es sich beim Original um einen analogen Druck handelt sind die Buchstaben nicht alle exakt gleich. Die Entstehenden Ungenauigkeiten werden bestmöglich ignoriert. In einer Zeile sind aber alle Quadrate (getrennt nach Groß- und Kleinbuchstaben) auf einer waagrechten Grundlinie ausgerichtet.
Alle im Einzelwerk vorkommenden Buchstaben werden mit allen Buchstaben, die nicht in derselben Textzeile vorkommen, verbunden. Die Verbindung mit einem Pfad mit einer Kontur von 0,1 pt und einem Runden Ausgangspunkt.
Die Farbe wird durch Auswahl eines Farbpunktes durch den Künstler aus dem Werk: Merzbild 21b von Kurt Schwitter, aus dem Jahr 1920 definiert.
(07/24)
Für die "Hommage an Kurt" wird das Gedicht "An Anna Blume" in der Fassung des Plakats aus 1920 2 als Datengrundlage verwendet.
Im Gedicht kommen 27 verschiedene Buchstaben vor (Umlaute und "ß" werden als eigene Buchstaben definiert, Groß- und Kleinschreibung werden zusammengefasst, alle Ziffern werden als ein Buchstabe gewertet).
Für jeden vorkommenden Buchstaben wird ein eigenes Werk erstellt.
Das Format jeden Werks ist ein Teiler des Formats des Originalplakats (Maße 97 * 69,5 cm).
Für die Werke wird jedes Vorkommen des ausgewerteten Buchstabens mit einer farbigen, geraden Linie mit jedem weiteren Vorkommen des jeweiligen Buchstabens verbunden.
(06/24)
(06/24)
Für "Siebenundzwanzig Sinne (Hommage an Kurt) wird Kurt Schwitters Gedicht „An Anna Blume“ in eine Serie grafischer Werke überführt.
Hierzu wird für jeden im Werk vorkommenden Buchstaben des Alphabets ein Werk erstellt. Für jedes einzelne Werk wird jedes Vorkommen des ausgewählten Buchstaben mit jedem weiteren Vorkommen desselben mit einer geraden Linie verbunden.
Die Farbauswahl geschieht regelbasiert.